Kazeem Agboola . Papierbatik
21. Juni - 14. September '08
Inspiration durch Tradition | Batikkünstler Kazeem Agboola

Seit den frühen sechziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts ist die nigerianische Yoruba-Stadt Oshogbo der Dreh- und Angelpunkt einer Kunstszene, die durch ihre Dynamik und Strahlkraft weltweit große Beachtung findet. Ein Aspekt ist die Traditionen der Batik.

Zentrales Thema des in Berlin lebenden Batik-Künstlers Kazeem Agboola ist seine ursprüngliche Heimat Nigeria. Er gehört zur jungen Generation von Künstlern, die sich an traditionellem Kunsthandwerk und deren Motiven anlehnt und durch Adaption eine eigene Bildsprache gefunden hat.
Die auf Papier entstandenen, mehrfarbigen Bilder sind seine Art kulturelle, gesellschaftliche und religiöse Werte der Yoruba zu vermitteln.
In erstaunlicher Vielfalt verarbeitet er Eindrücke wichtiger Feste und Riten aber auch Alltägliches wie Markttreiben oder Dorfleben.
Seine Arbeiten zeichnen sich durch scharf verlaufende Konturen mit feinen fliessenden Farbübergängen aus. Die rhythmisch gegliederten, nie statisch wirkenden Hintergrundstrukturen bilden Flächen in nuancenreicher Farbskala und die linearen Effekte verdeutlichen den aufwändigen Arbeitsvorgang.

Kazeem Agboola bedient sich dabei zweier Techniken der Papierbatik:

Variante 1: Mit Tinte und Kohlestift wird eine erste Motivskizze gezeichnet und gestaltet. Anschließend wird heißes Wachs mit Pinsel oder einem Schaumstoffkeil auf bestimmte Partien aufgetragen. Danach wird das Papier "zerknittert". Nochmals mit Wachs gestärkt wird im nächsten Schritt erneut Farbe aufgetragen. Nach dem Trocknen des Blattes wird das Wachs mit Papier abgebügelt.

Variante 2: Zuerst wird eine colorierte Grundierung angefertigt. Danach wird das Motiv, wieder mit Tinte und Kohlestift, gezeichnet. Um den typischen Batik-Effekt zu erzielen, wird der Bogen wieder "zerknittert". Mit einer weiteren Schicht Wachs wird nochmals Farbe über das Bild geblasen bzw. gesprüht. Anschließend wird das Wachs abgebügelt.