Sultan Ali . Malerei . Zeichnung
Jivya Soma Mase . Zeichnung

15. März - 15. Juni '08
anandai - Indische Kunst im 20. Jahrhundert ist vielschichtig und lebendig. Sie schöpft aus Jahrtausende alten Traditionen indischer Herrscherhäuser und der künstlerischen Kreativität der Landbevölkerung. Eroberer und Einwanderer – Griechen, Portugiesen, Skythen, Araber, Afghanen, Perser und Engländer haben mit ihren Auffassungen und Stilen die indische Kunst mitgestaltet und beeinflußt.

Mit der unter dem Namen anandai firmierenden Ausstellung verbindet die galerie am bach zwei Strömungen aktueller indischer Kunst – Modern Indian Art und Folk Art.

„Ich male Energie“, sagte Sultan Ali, Vertreter der Modern Indian Art, in einem Gespräch – „Das Malen ist eine Art von Meditation, eben anandai.“ Die Handlungen, die sich in Sultan Alis Bildern abspielen, sind nicht willkürlich, sondern unvermeidlich. Seine Bilder verwirklichen das indische ästhetische Prinzip der Rasa. Danach soll der Künstler nicht das Sprachrohr sondern der Zeuge der Emotionen sein.

Jivya Soma Mase’s Name ist heute gleichbedeutend mit Warli Malerei. Die Warli sind ein Volk von etwa einer Million Seelen, die südlich von Bombay im indischen Bundesstaat Maharashtra angesiedelt sind. Sie gehören zu den Urvölkern Indiens. Soma Mase eignete sich die piktogrammartige Zeichenkunst der Warli-Frauen an und entwickelte sie auf individuelle Weise weiter.
Schwelgerisch könnte man ihn als wahren Gigant in der indischen Kunst unserer Zeit bezeichnen; er hat diese Seite von Folkart perfektioniert und damit internationale Anerkennung erreicht.