Andreas Futter . Bronzeplastiken
15. Dezember '07 - 9. März '08
leichtgewichtig

Ikarus hat einen Schnabel und trägt eine Zipfelmütze – Andreas Futters skurrile Bronzefiguren sind wohltuend befreit von der gewohnten Sichtweise.
Der Gmünder ist Absolvent der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart und einer der gegenwärtigen Künstler, die eine Gegenwelt schaffen können, in der kräftig gegengesteuert wird.

Es fallen dicke Wichtel mit Hosenträgern in ihrer ganzen Behäbigkeit und Nichtigkeit auf, die einem in einer Art ironisch gebrochener Distanz zunächst stehen lassen. Aber es steckt mehr dahinter. So zum Beispiel die Plastik `Balance`; hier sieht der Betrachter eine knochige Figur mit extrem langen Beinen. Ziemlich schräger Vogel, der da nicht vom Brett fallen will. Es könnte aber auch ein Sinnbild für Europa sein, bei seinem Spagat zwischen arm und reich / Ost und West.
Wie gesagt: “könnte“.

Der Künstler hat mit freundlicher Ironie ein spezifisches Menschenbild entwickelt, welches er in besonderer Form auf uns abrundet. Für seine Miniaturgestalten hat Andreas Futter räumlich-plastische Lösungen gefunden. Selbst die Sockel sind abwechslungsreich in nie endender Variationslust: Von der einfachen Platte zur Treppe und kubischem Quader oder zum säulenhaften Rundsockel mit vielen Zwischen- und Übergangsformen.

Facettenreich stellt er sich gegen scheinbare Seriosität und arbeitet szenisch wie handwerklich ausgereift.
Die Figuren sind sympathische Abbilder unserer Unvollkommenheit.